Stereotype sind mentale Vereinfachungen von vielschichtigen Eigenschaften, bzw. Handlungen von bestimmten Personengruppen. Diese können neutral, positiv und negativ sein. Man sollte aber beachten, dass diese Vereinfachungen nicht immer wahrheitsgetreu sind, sondern die Realität verzehren. Aber wir brauchen diese Reduktion der Inhalte, um die Vielseitigkeit unseres Umfeldes verarbeiten zu können und um die Interaktion mit anderen Mitmenschen zu vereinfachen. Stereotypisierung ist also ein gewöhnlicher Vorgang, der uns in der Orientierung hilft und im Alltag unvermeidbar ist.
Es gibt drei Arten von Stereotype:
1. Autostereotype: Vorstellung, die wir von unserer eigenen Kultur haben. Das sind meistens positive Selbstbilder.
2. Metastereotype: Was denken andere von uns?
3. Heterostereotype: Vorstellung, die wir über eine fremde Kultur haben. Das sind meistens negativ behaftete Fremdbilder, welche dann ein Hindernis für interkulturelles Handeln darstellen. Interkulturelles Handeln bedeutet, sich dem Vorgang der Stereotypisierung bewusst zu sein, diesen Mechanismus möglichst schnell zu durchschauen, bzw. zu zu antizipieren, um entsprechend entgegensteuern zu können.
Anmerkung: Autostereotype und Heterostereotype können sehr voneinander abweichen.
Stereotype haben folgende Funktionen:
- Kognitive Funktion (Schubladendenken): Durch (Über-)Generalisierung gelingt eine Ordnung von Informationen und entlastet unser Gehirn.
- Soziale Funktion: Durch die Stereotypisierung entwickelt sich ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Gruppe.
- Affektive Funktion: Bestätigung der eigenen Wertevorstellung der eigenen Gruppe. Dies stärkt das Selbstbild und das Gemeinschaftsgefühl steigt an. Dieses Phänomen entspricht der kulturellen Brille: „Jeder schaut sich die Welt durch seine eigene kulturelle Brille an.“ [Hofstede]
Mit jeder Abwertung des Fremde, wertet man das Selbstbild auf und festigt somit seine eigene Anschauung.
Stereotype in der Mediengesellschaft
Die Medien sind zentrale Umschlagplätze für Stereotype, welche über die Zeit hinweg Stereotype Bilder transportieren und verbreiten. Durch Medien erfolgt häufig die erste Wissensaneignung.
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